Als vertragliche Bestimmungen im Speditionsgeschäft gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen der Spediteure. Es werden überwiegend die ADSp ( Allgemeine Deutsche Spediteurbedingungen, neueste Fassung ) oder zum deutlich geringeren Teil die VBGL verwendet. Ab dem 1.1.2017 werden von den Verbänden der verladenden Wirtschaft sowie den Verbänden aus Spedition, Transport und Logistik die ADSp 2017 empfohlen.
ADSp: Bei den ADSp (Allgemeine Deutsche Spediteurbedingungen) handelt es sich um allgemeine Geschäftsbedingungen der Speditionsbetriebe. Die Anwendung der ADSp in der Version 2016 wird seit Mitte September 2015 nicht mehr vom Bundesverband der Deutschen Industrie, Bundesverband des Deutschen Groß- und Außenhandels, Deutschen Industrie- und Handelskammertag und dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels ( der verladenden Wirtschaft ) empfohlen.
Der Bundesverband Spedition und Logistik hat Mitte Dezember 2015 zum 01.01.2016 mit den ADSp 2016 eine aktualisierte moderne Version der ADSp veröffentlicht. Es wurde damit versucht wieder eine einheitliche Linie mit der verladenden Wirtschaft zu finden. Dies war für das Jahr 2016 nicht gelungen. Da im Jahr 2016 erneut Verhandlungen für eine neue gemeinsame ADSp geführt wurden ist es am 17.10.2016 gelungen eine neue ADSp 2017 gemeinsam zur Verwendung zu empfehlen. Die ADSp 2016 werden nun zum 1.1.2017 von den ADSp 2017 nach nur einem Jahr abgelöst.
Der überwiegende Teil der bundesdeutschen Speditionen legt trotz der Änderungen in letzter Zeit die ADSp unverändert den vereinbarten Verkehrsverträgen zugrunde.
Achtung! Wenn Sie als Spediteur in Ihren Geschäftspapieren und E-Mail Fußnoten "wir arbeiten nach den ADSp, neueste Fassung" vermerkt haben sind dort nach unserer Auffassung keine Änderungen notwendig. Wir empfehlen dennoch Rücksprache mit Ihrem Verkehrshaftungsversicherer zu nehmen ob die ADSp 2016 oder auch ADSp 2017 ( für Verkehrsverträge ab 1.1.2017 ) in Ihrem Versicherungsvertrag automatisch mitversichert gelten. Da die Haftungsbegrenzungen in den ADSp 2016 und ADSp 2017 gegenüber den ADSp 2003 angehoben wurden kann es zu höheren Prämienforderungen Ihres Verkehrshaftungsversicherers kommen. Mit entscheidend wird hier sein ob Sie auch ein eigenes Lager haben. In diesem Bereich wurden die Haftungsbegrenzungen in den ADSp 2016/ ADSp 2017 deutlich angehoben.
Anwendungsbereich der ADSp:
- Speditionsverträge
- Frachtverträge
- Lagerverträge
- sonstige übliche zum Speditionsgewerbe gehörende Geschäfte
Die ADSp sind nicht gültig für folgende Geschäfte, wenn Sie ausschließlich ( ohne Zusammenhang mit Speditions-, Fracht- oder Lagerverträgen ) vereinbart sind:
- Verpackungsarbeiten
- Beförderung von Umzugsgut
- die Lagerung von Umzugsgut, wenn dafür die Allgemeinen Lagerbedingungen des Deutschen Möbeltransports ( ALB ) vereinbart sind
- Kranarbeiten, Schwer- oder Großraumtransporte und damit zusammenhängende Montagearbeiten, wenn dafür die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Bundesfachgruppe Schwertransporte und Kranarbeiten ( AGB-BSK Kran und Transport ) vereinbart sind
- Beförderung und Lagerung von abzuschleppenden oder zu bergenden Gütern
- Verkehrsverträge mit Verbrauchern
VGBL: Die VGBL sind Vertragsbedingungen für den Güterkraftverkehrs- Speditions- und Logistikunternehmer für Frachtführer und Speditionsleistungen. Diese müssen als Allgemeine Geschäfstbedingungen unter den Parteien vereinbart werden.
DTLB: Deutsche Transport- und Lagerbedingungen, diese werden seit Mitte September 2015 von der verladenden Wirtschaft empfohlen. Diese sind aus unserer Sicht nicht ausgewogen und werden aktuell nicht oder nur eingeschränkt von deutschen Verkehrshaftungsversicherern - nur auf konkrete Anfrage - versichert.
Wünschen Sie ein Angebot zur ADSp-oder VBGL-Versicherung? Hier geht es zu unserem Kontaktformular .